Blau
Bei Blauholz handelt es sich um einen Immergrünen Strauch oder Baum bis zu 10m gross. Er wächst in ganz Südamerika und in den Antillen in Wäldern. Im Handel ist Blauholz als Extrakt, Pulver und in Spänen erhältlich. Blauholz wird für Färbungen von Violett- Blau und Schwarzfärbungen gebraucht.
Die Färbekraft wird wesentlich verbessert, wenn man die Späne feucht auf einem Steinboden ausbreitet und gären lässt.
250g Blauholz , während einigen Tagen gegärt, werden in 1L ca. 30.min gekocht. Mit 30-40L Wasser auffüllen und 1 Kilo gebeizte Wolle zugeben. Das ganze zum Kochen bringen, etwa 20 Min. kochen lassen und während 1 Std. Die Temperatur halten. Nach dem Abkühlen die Wolle entfernen,abtropfen lassen, trocknen lassen. Unbedingt mit einem Seifenwasser waschen.
Blauholz
Der Färbung mit Blauholzspänen können bei etwa 65 ° 2-3 Teelöffel aufgelösten Indigo beigegeben werden. Das Restbad kann durch Zugabe mit ca. 150 g eingeweichtem Krapp ein zu violett tendierendes Braun verwendet werden.
Schwarzfärbungen
Blauholz, Nusswurzel und Schalen, Indigo, Kurkuma, eine grosse Wau-Pflanze, 100g Galläpfel in kleinen Stücken im lauwarmen Wasser aufgelöst, 1 Std.kochen. Diese Mischung ergibt sehr leuchtende Schwarztöne, die blau-gelb schimmernd sind. Gut waschen.
Der Waid
Der waid ist eine zweijährige Halbrosettenpflanze, die in Europa, gerne an Rodungen, auch verwildert, besonders auf kalkhaltigen Lehmböden, gut wächst.
Die Pflanze kann mehrmals geerntet werden. Beim Aufblühen, an sonnigen Tagen, haben die Blätter einen höheren Indigogehalt als bei kaltem Wetter.
Die Pflanze wird also über der Wurzel abgeschnitten, und schiesst dann dort wieder aus. Die geernteten Blätter zerkleinern und in Wasser einweichen. Das ganze so lange stehen lassen, bis eine Gärung eintritt. Das kann bei warmen Wetter etwa 24 Std dauern, ansonsten bis zu einigen Tagen. Wenn Luftblasern aufsteigen, ist die Gärung in Ordnung. Es bildet sich eine kupfrig glänzende Haut auf der Oberfläche, die sogenannte Blume
Die Wolle kann nun dem Bad zugesetzt werden , das ganze wird erhitzt, ev. etwas Urin oder Ammoniak dazugeben. Die Farbe des Bads ist gelb-grün. Die Wolle wird nun von gelb zu grün nach blau ihre Farbe wechseln, sobald sie mit Luft in Kontakt kommt.
Leider hatte ich nur eine Handvoll Blätter Waid, und die Färbung ist deshalb sehr schwach.
Das Prinzip aber ist ersichtlich.
Indigo
Der beste Farbstoff für Blau ist Indigo. Der Farbstoff wird aus einer Pflanze , die den Hülsenfrüchler zugeordnet wird, gewonnen. Die Pflanze wächst im Tropischen und Subtropischen Klima ( Indien, Afrika, China ). Es existieren etwa 400 Arten der Indigoferagewächse, mit mehr oder weniger Farbstoffgehalt. Die bekannteste ist wohl Indigofera tinctoria. Da die Qualität des Farbstoffes durch die natürlichen Bedingungen wie Wärme, Wasser und Gärung beim Wachstum grossen Schwankungen unterworfen ist, wird heute grösstenteils synthetisch hergestellter Indigo verkauft und verwendet, da er absolut gleichwertig ist. Wesentlich für die Indigofärberei ist die Tatsache, dass die üblichen Beizmittel keinen Einfluss auf Indigo haben und dass Indigo nicht wasserlöslich ist. Indigo wird deshalb in der Küpe gefärbt. Als Küpe wird das Gärungsbad bezeichnet. Es gibt verschiedene Küpenverfahren :